Alex aktuell

Solo-CD SHETAR im Handel!

Das Rockgitarren-Alpha-Tier aus Berlin hat doch alles gesehen. Auch alles gespielt. Stieß sich nach ersten Erfahrungen in der Frontstadt bei der Berliner Kult-Band CURLY CURVE gleich richtig die Hornhäute am harten Griffbrett ab – schnupperte internationales Fahrwasser schon als junger Wilder und ahnte: deutsche Rockmusik musste doch auch im anglo-amerikanischen Markt straight und ohne Gimmick-Faktor durchzudrücken sein. Was zu beweisen war und was Conti sowohl mit Inga Rumpf bei ATLANTIS – wie auch mit Detlef Petersen bei den germanischen „Beach Doobie Dan‘s“ bewies – bei LAKE. Eine Never-ending-Story, die im Übrigen seit 2002 recht „conti-nuierlich“ weitergeschrieben wird.  

Neugierde und Beharrlichkeit arbeiten bei Alex Hand in Hand. So gründete er 1975 mit Uli Salm u. Erich Doll RUDOLF ROCK & DIE SCHOCKER, um im Oktober des selben Jahres LAKE zu komplettieren. Nach LAKE ging seine Suche solo mit „CONTI“ und „CONTINUED“ weiter, übrigens konsequent mit vier „LAKE-Boys“ im Team! Es folgten Intermezzi bei ELEPHANT und HERWIG MITTEREGGER.

Contis Formation ROSEBUD lotete die Möglichkeiten eines Power-Trios aus, Inga Rumpf wurde zu diesem Zweck für‘s ähnlich harte ROCKSHIP-Projekt ins Boot geholt. Gleichzeitig bewies Conti, dass er 15 Jahre lang der HAMBURG BLUES BAND die nötige Aufmerksamkeit und vor allem intensiven Input zukommen lassen kann.

Doch irgendwas nagte an Alex. „Back to the roots“ wollte er – eine Brücke von  CURLY CURVE zur reinen Gitarrenlehre ohne Mega-Fuzz und 16 Fußpedale schlagen: „Nur mit meiner Gibson Les Paul, der Fender Telecaster und vor meinem alten Super-Reverb.“ Gleichzeitig aber auch mal was ganz Neues angehen. Ein Dilemma, bei dem sich andere mit tollen Mädels ablenken. Verständlich, wie jeder Mucker bestätigen wird! Für Conti waren Ladies nun die reine Rettung. Nicht etwa Groupies backstage, sondern seine Heldinnen der Rock‘n Pop & Soul-Musik, die es für ihn so krachend anzuhimmeln galt. 

Nun hat Alex ein ansprechendes Rockorgan. Doch dass er uns den „Janis Joplin Blues“ schreibt und singt, bleibt vielleicht späteren Projekten vorbehalten. Nein, er huldigt seinen Damen (3 mal Madonna!!!), indem er deren Melodien – die ihm nicht mehr aus dem Kopf gehen – mit reinem Ton, tonnenweise Verve und einem Trio realisiert, deren nebenstehende Namen zu googeln durchaus einen wertvollen„Aha“-Erlebnis-Abend wert ist. 

Hätte die EU-Geschmackspolizei einem Alex Conti Abba zugestanden? Kaum. Was aber zwischen Philly Sound, hartem Rockgroove und völlig reinem Les Paul-Ton geliefert wird, macht an. „Nothing Compares 2 U“ von Sinead O‘Connor scheint schon eher politisch korrekt, aber ob der Papstjägerin nicht „die spanische Akustikgitarre meiner Frau mit den Nylonsaiten“ schlicht „zu schön“ wäre? Egal, schon allein Peter Kumpfs Drum-Einsatz wird die Irin am Ende herum kriegen – und schließlich wechselt Conti bald beherzt zur Elektrischen. „Chain Reaction“ ist purer Soul der lockersten Motown-Art, gleichzeitig 100% Conti pur – vielleicht holt Diana Ross den Alex nach dieser gitarristischen Liebeserklärung ja mal nach Las Vegas. Und schließlich das Kabinettstück: „Black Velvet“ von Alannah Miles – wie A.C. sich von zartem Streicheln bis zu ekstatischem Strangulieren an den Saiten empor schaukelt und mit Twin-Harmonies à la Wishbone Ash zaubert: 1 A !

Finale: Alex der Sanges-Frauen-Versteher besinnt sich auf Ella Fitzgerald, Janis Siegel (die Brünette von Manhattan Transfer) und seine Berliner Kollegin Nina Hagen. Was die drei gemeinsam haben? Swing, Pfeffer und „Bei mir biste schön“. Der jiddische Standard wurde 1937 durch Sammy Cahns Arrangement zum Welthit. Alex gab „Scheen“ den Effekt-freien Alex-Conti-Touch, dann hauchte er dem Evergreen im zweiten Teil jenen Klezmer-Touch ein, den es ursprünglich besaß. Was hätte danach noch kommen können (... außer der Repeat-Taste natürlich)?

Uli Twelker

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